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Normen für Estriche.

Planung und Herstellung von Zementestrichen nach DIN EN 13813 und DIN 18560.

Zementestrich DIN EN 13813 und DIN 18560

Beim Seminar: Gestaltete Zementestriche - Oberfläche / Farbe und Ausführung, wurden die zutreffenden Estrichnormen im Detail vorgestellt. Die Planung und Herstellung von Estrichen wurden anhand von Beispielen besprochen. Randbedingungen wurden vorgestellt sowie Möglichkeiten der Oberflächengestaltung. Die verschiedenen Farbtechniken wie Schleiertechnik, Beiztechnik und gefärbter Beton wurden vorgestellt. Die Anforderungen von Zementestrichen im Industriebau und im Gewerbebau wurden im Detail besprochen und an zahlreichen Beispielen aus der Praxis erläutert.

Relevante Normen für Estriche sind:

Die DIN EN 13318 Estrichmörtel und Estrichmassen - Eigenschaften und Anforderungen sowie die DIN 18560 Estriche im Bauwesen als nationale Norm.

Der Teil 1 beschreibt die allgemeinen Anforderungen, der Teil 2 beschreibt Estriche und Heizestriche auf Dämmschichten (schwimmende Estriche). Der Teil 3 beschreibt Verbundestriche. Teil 4 beschreibt Estriche auf Trennschicht. Teil 7 beschreibt hoch beanspruchbare Estriche (Industrieestriche).

Die DIN EN 13318 ist eine reine Stoffnorm.

Die DIN 18560 beschreibt die Anwendungsregeln. Anforderungen, Ausführungen und Prüfungen.

Wie sieht es in der Praxis auf unseren Baustellen aus?

Eine nasse Baustelle. Ein fester Übergabetermin. Die Anlieferung von Möbeln steht bald bevor. Und jetzt soll es der Superestrich richten und dann der Bodenleger die Flächen in wenigen Tagen belegen. Das geht alles, ob es von Dauer ist und welche Mängel daraus entstehen ist eine andere Frage.

Wenn man ein Haus Stein auf Stein baut, dann ist man fast schonungslos der Witterung ausgesetzt. Wasser von Regenfällen wird von den verschiedenen Baustoffen wie ein Schwamm aufgesaugt. Dazu eine hohe Luftfeuchtigkeit im Haus. Nichts kann so richtig trocken. Die Hausanschlüsse sind noch nicht verlegt, die Heizung läuft also noch nicht. Nach dem Einbringen vom Innenputz und dem Estrich sind Tonnen von Wasser im Haus.

Wie sollen diese in kürzester Zeit wegen der Fertigstellung trocknen? Die Trocknung von Putz und Estrich kann bis zu 6 und 8 Wochen betragen. Der Bauherr verweist auf den Einzugstermin und bedrängt den Handwerker die Bodenbeläge zu verlegen. Der geschulte Handwerker macht eine Calciumcarbid Messung= CM-Messung zur Bestimmung des Feuchtegehaltes. Er dokumentiert die Messergebnisse in Anwesenheit der Bauherren in einem Protokoll. Er gibt den wichtigen Hinweis, dass der Estrich noch nicht ausgetrocknet ist und weist auf mögliche Spätfolgen hin:

Durch die eingeschlossene Feuchtigkeit können sich die Oberböden vom Estrich ablösen. Das Parkett kann sich verformen, eine Blasenbildung kann unter PVC-Böden entstehen. Es kann zur Schimmelbildung kommen. Der Handwerker kennt die Zeitproblematik und empfiehlt dem Bauherrn die Aufstellung von Kondensat-Trocknern. Die Trockenzeit kann man dadurch reduzieren. Der Bauherr wird diese Mehrkosten in Kauf nehmen, da er keine Bauschäden riskieren will. Eine weitere Messreihe nach vier Wochen zeigt in diesem Fall die Belegreife des Estrichbodens auf.

Hier war eine Fachfirma vor Ort, die bei dem verwinkelten Haus zahlreiche Dehnungsfugen vorgesehen hat um Rissbildungen so gut, wie es geht zu verhindern. Der Nachfolgehandwerker wird diese Fugen übernehmen. Fugen sind optisch nicht schön, sie sind aber zwingend in bestimmten Raumkonstellationen vorzusehen, um Risse auch durch den Oberbelag zu verhindern. Eine Alternative wäre eine Entkoppelung des Oberbelages. Hier muss der Bauherr sich ausrechnen, ob er die Mehrkosten für diese Verlegungsart aus optischen Gründen in Kauf nimmt. Ist eine Heizung bereits installiert, sollte man sie nicht bis zum Anschlag aufdrehen. Dann trocknen die Materialien mit aller Gewalt aus und es kommt zu Spannungen und Rissbildungen durch die Austrocknung.


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